TIPES-SIGNATUR… Fortsetzung Teil 3
1. „TIPES-SIGNATUR“… Fortsetzung Teil 3
2. Interview mit Frans Huynen (Adviseur Elektronisch Constateren – NPO)
TIPES wieder einmal einen Schritt voraus !
Der Niederländische Verband hat vor Jahren damit begonnen, die Punkte konsequent zu verfolgen und umzusetzen, damit die Einführung zeitnah 2011 erfolgen kann.
Die Jahre waren geprägt durch permanenten Erfahrungsaustausch, Anpassung der Eisen für 2011 usw. Maßgeblich beteiligt waren Helmut Motz (TIPES), Knut Ehring (UNIKON), Piet van Gilst, Franz Huynen und Albert de Jong (alle NPO).
Am Ende waren es nur vier Punkte, damit die Eisen für 2011 und die nächsten -5- Jahre fertig waren:
1. Elektronischen Ring Hitag-S 256 mit „Clonschutz“
2. Anerkennung und Umsetzung der „TIPES – Signatur“
3. Verantwortlichkeit für die Systeme
4. PC – Verwaltungssoftware und Datenformat UDP
Die NPO vermarktet elektronische Ringe für Ihre Züchter schon seit der Einführung der elektronischen Konstatierung selber und tritt als alleiniger Anbieter auf. Der aktuelle Ring auf Basis Hitag-S ist mit Clonschutz und eigenem CI-Bereich für Holland versehen.
Daraus ergeben sich folgende Vorteile:
Dies garantiert stabile Ringpreise für die Züchter !
Eigenplagiate und Plagiate haben keinen Marktzugang.
Zusätzlicher Profit für den Verband und seine Mitglieder.
„TIPES – Signatur“ auf Belegen
Beispiel eines Einsatzbeleges wie er seit Jahren gedruckt wird – mit Signatur TS
Die beiden Zeichen (fett) ist die „TIPES – Signatur“. Sie wird vom Züchtergerät berechnet und gedruckt. Wie die Berechnung erfolgt und was dazu benötigt wird ist Systembestandteil.
Will oder muss man weiterhin drucken?
Endlich kann Windows mit dem angeschlossene Drucker benutzt werden.
Der Ausdruck kann digital auf dem PC gespeichert werden, da er jederzeit reproduzierbar bleibt.
Endlich vorbei sind:
Die Suche nach passenden und funktionierenden Druckern.
Passenden Konvertern (Parallel oder USB) mit all ihren Macken.
Es ergeben sich zusätzlich:
Kostenersparnisse für Drucker, Toner, Farbbänder und Papier.
Zeitersparnisse beim Personaleinsatz beim Einsatz- und Uhrengeschäft usw.
Welche Möglichkeiten sich in der weiteren Be- und Verarbeitung der Daten ergeben, überlasse ich denen, die mit den Abläufen vertraut sind.
Denken wir im Weiteren über Kosteneinsparungen nach, und dies hochgerechnet auf Verbandsebene, so ergeben sich enorme Potentiale.
Gleichzeitig erhöhen die Hersteller die Systemsicherheit ihres Systems um ein vielfaches und schützen sich, die Züchter und nicht zuletzt den Preisflugverrechner.
Vorbildlich !
Die konsequente Umsetzung dieser Punkte ab dem Jahr 2011wird der Arbeitsweise des Vorsitzenden der NPO Albert de Jong gerecht: „vlucht naar de toekomst“ „de blik voruit“.
Ihr Helmut Motz
„Elektronische Signatur“
Ein Projekt der NPO – Gespräch mit Herrn Frans Huynen
Frans Huynen ist einer der „Väter“ der „Elektronischen-Signatur“. Frans ist in der IT-Welt zu Hause und verfügt über sehr fundiertes Wissen in den organisatorischen und technischen Abläufen der elektronischen Konstatierung . Als IT-Fachmann kann er qualifiziert neue technische Möglichkeiten bewerten und umsetzen. Gründe genug für den niederländischen Verband Frans Huynen als Berater (offiziell: Adviseur Elektronisch Constateren) zu engagieren. Anlässlich der Brieftaubenmesse in Houten am 29. November 2010 hatten wir Gelegenheit mit Frans ein kurzes Gespräch zu führen.
Brieftauben-markt: „Frans, was waren die Gründe über ein Signatur-Konzept seitens der NPO nach zudenken?“
Frans Huynen: „Die elektronischen Systeme und deren Möglichkeiten haben den Brieftaubensport, selbstverständlich nicht nur in Holland, verändert. Die positiven Effekte werden von den Züchtern nun seit vielen Jahren wie selbstverständlich geschätzt. Jeder Fortschritt hat jedoch auch seine Angriffspunkte. Hier spielen Systemsicherheit und Manipulationssicherheit eine entscheidende Rolle. Für die Systemsicherheit hat der Hersteller schon immer die Verantwortung. Manipulationen oder Versuche hat es im Brieftaubensport auch immer schon, unabhängig von der Elektronik, gegeben. Aber das Ziel muss es sein, die Möglichkeiten der Manipulation auf ein Restrisiko zu minimieren. Das ist eines unserer primären Ziele.“
Brieftauben-markt: „Hat es konkrete Manipulationen im Bereich der elektronischen Systeme gegeben ?“
Frans Huynen: “ Ja, in der Tat. Auch im Brieftaubensport geht es teilweise um viel Geld, und überall wo es ums Geld geht gibt es kriminelle Energie. Schlag nur morgens die Zeitungen auf und Du liest mehr darüber als dir lieb ist. Das ist aber nur der eine Aspekt. Es gibt Züchter, welche mit ausserordentlichen Wettflugergebnissen glänzen. Das gibt es bei uns in Holland, aber auch in Deutschland, Belgien und anderswo. Wiederholen sich diese spektakulären Ergebnisse werden die Zweifel an der Ordnungsmässigkeit der errungenen Preise in Züchterkreisen immer grösser. Da stehen wir als Verband den erfolgreichen Züchtern in der Verpflichtung, sie vor unberechtigten Anschuldigungen und Verdächtigungen zu schützen und ebenso den Zweiflern, indem wir Systeme und Abläufe installieren, die ein Höchstmass an Sich erheit garantieren. Aber auch hier gilt die alte Weissheit „Vertrauen ist Gut – Kontrolle ist besser“.
Brieftauben-markt: „Also verbessert die Signatur die Kontrollmöglichkeiten ?“
Frans Huynen: „Ja. Wichtig ist dabei, dass diese Kontrolle auf Echtheit und Ursprünglichkeit der Daten durchgehend ist. Also vom Einsetzen der Tauben zum Wettflug, über die Registrierung beim Wettflug bis hin zur Preisliste und daraus gewonnen Meisterschaftsauswertungen.“
Brieftauben-markt: „Wo lag bisher die Schwachstelle ?“
Frans Huynen: „Erst einmal – nicht in der Sicherheit der elektronischen Systeme. Immer dann, wenn die Daten aus den Systemen weitergegeben werden an z.B. einen PC . Dort können z.B. die Ursprungsdaten mittels geeigneter Programme verändert werden. Ich will hier nicht alle möglichen Schwachstellen aufführen, aber die Signatur lässt in Zukunft, und das ist entscheidend, keinen Spielraum für Eingriffe in die Originaldaten. Wird dies dennoch versucht, kann dies leicht festgestellt werden.“
Brieftauben-markt: „Wie sieht nun konkret die Beschlussfassung in Holland aus ?“
Frans Huynen: „Dem Präsidium des NPO war schnell bewusst, wie wichtig dieses Vorhaben ist und es ging dann, wie bei der NPO üblich, sehr schnell. Die formalen Vorrausetzungen wurden durch Anpassung der Reiseordnung geschaffen. Dies bedurfte einer Beschlussfassung des Präsidiums. Gespräche mit den Systemherstellern wurden geführt und ebenso schnell war auch da die Meinungsbildung abgeschlossen, dass die Signatur kein notwendiges Übel sondern ein absolutes Muss ist. Ergebnis ist, dass bereits im kommenden Reisejahr 2011 die Signatur ohne Ausnahme in Holland zum Einsatz kommt. Das wurde am 15. September 2010 beschlossen. Um dies zu gewährleisten wurden die Systemhersteller verpflichtet bis zum 15. Dezember 2010 die Funktionsfähigkeit ihrer Systeme bei der NPO nachzuweisen.“
Brieftauben-markt: „Wird das auch funktionieren ?“
Frans Huynen: „Der Termin steht. Selbstverständlich besteht Zeit für Nacharbeiten. Ich habe den Eindruck, dass alle Systemhersteller das Vorhaben sehr ernst nehmen. Bei einigen besteht sicherlich das Problem genügend Platz im System für den zusätzlichen Programmcode zu finden. Aber da ist die Kreativität der Entwickler gefragt. Das es problemlos gehen kann hat ja die Firma Motz mit dem Tipes System und der Tipes-Signatur vorgemacht. Hier war insbesondere Herr Helmut Motz wieder einmal mehr der kreative Kopf und die intensiven Gespräche mit ihm haben auch zum Ergebnis geführt. Aber eins steht fest: wer die Abnahme nicht sauber übersteht bekommt keine Zulassung für das Jahr 2011.“
Brieftauben-markt: „Sehen Sie über den Tellerrand geschaut noch weitere Vorteile der Signatur für die Zukunft ?“
Frans Huynen: „Selbstverständlich. Spinnen wir den Faden weiter, so werden wir auf Sicht mit dem endlosen, heutigen Papierwust aufräumen können. Die Einsatzstellen werden entlastet und (Verdachts)Kontrollen werden nicht mehr von Bergen zu durchsuchenden Papiers begleitet sein. Letztendlich werden die Vereinigungen vor Ort organisatorisch, materiell und wirtschaftlich entlastet.“
Brieftauben-markt: „Was kostet die Entwicklung und wer bezahlt es ?“
Frans Huynen: „Die Systemhersteller entwickeln derzeit an den notwendigen Softwareerweiterungen. Jedes Züchter-System muss dann nach unserer Abnahme am 15. Dezember 2010 ein Software-Update erhalten. Dafür verlangen die einzelnen Systemhersteller einen festgesetzten Betrag pro System. Nach unseren heutigen Informationen beträgt dieser je nach Hersteller zwischen 40 Euro und 80 Euro. Sicherheit hat seinen Preis. In diesen Preisen ist auch ein kompletter System-Check enthalten, der auch die Funktionsfähigkeit der Systeme für die Zukunft sicher stellen soll.“
Brieftauben-markt: „Wer trägt die Verantwortung für dieses Projekt .“
Frans Huynen: „Die Beschlussfassung des NPO-Präsidiums umfasst auch selbstverständlich diesen Punkt. Die Systemhersteller tragen die Verantwortung im Rahmen der alleinigen Herstellergarantie. Dies auch für die Folgejahre. Ebenso Bestandteil des Beschlusses ist, dass alle 5 Jahre jedes System eine erneute Zulassung erhalten muss. Alles wesentlich Aspekte eines Investitionsschutzes für unsere Züchter.“
Brieftauben-markt: „Wie stehen die Nachbarverbände zu diesem zukunftweisenden Vorhaben ?“
Frans Huynen: „Selbstverständlich hätten wir uns gewünscht, dass unsere Nachbarverbände unser Projekt auch so schnell aufgenommen und umgesetzt hätten. Aber wir denken, dass dies in naher Zukunft nachgeholt wird. Insbesondere auch in gemeinsamen Konkurrenzen z.B. bei den internationalen Flügen sind gleichlautende hohe Sicherheitsstandards ein Muss. Wir haben aber diese Vorarbeit gerne geleistet.“
Brieftauben-markt: „Vielen Dank Frans, dass Sie für eine Erläuterung des Projektes „Signatur“ zur Verfügung standen, das wir gerne mit den beiden Kernzielen „Förderung der digitalen Sicherheit“ und „Entlastung der Organisationen“ auch sehr positiv bewerten.“
Vielen Dank an Frans Huynen !
In Kooperation mit http://brieftauben-markt.de